Neue IFA-Gefahrstoffliste: Wissenswerte Informationen zur Gefahrstoffen für Schweißer
Das Institut für Arbeitsschutz der Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) sorgt mit seiner neuen Gefahrstoffliste 2018 für Übersichtlichkeit: Die Liste fasst die wichtigsten Regelungen für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz in einer einheitlichen Tabelle zusammen. Für Schweißer, Produktionsleiter und Sicherheitsbeauftragte lohnt sich der Blick in die Gefahrstoffliste: Neben der Einstufung einzelner Gefahrstoffe (krebserzeugend, atemwegssensibilisierend etc.) und ihrer Aufteilung in A-und E-Fraktion finden sich auch die jeweiligen Grenzwerte für die Luft am Arbeitsplatz (AGW bzw. Akzeptanz- und Toleranzkonzentrationen) übersichtlich aufbereitet.
Angesichts des wachsenden und komplexen Vorschriften- und Regelwerks zu Gefahrstoffen am Arbeitsplatz fällt es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Ob Gefahrstoffverordnung (GefStoffV), Technische Regel für Gefahrstoffe (TRGS) oder Mutterschutzgesetz (MuSchG): Stoffbezogene Regelungen finden sich in zahlreichen Quellen, die sich zunehmend nur auf bestimmte Teilaspekte beschränken. Diese Aufteilung auf unterschiedliche Regelwerke wird mitunter zu einem Problem für den praktischen Arbeitsschutz. Hier leistet das IFA mit seiner jährlichen Gefahrstoffliste eine wichtige und gern angenommene Hilfestellung. Erklärtes Ziel ist es, allen Beteiligten arbeitshygienische Grundinformationen in übersichtlicher, kompakter Form zur Verfügung zu stellen.
Das Ergebnis ist eine umfassende Liste, die die gesammelten Informationen unterschiedlicher Quellen bündelt und diese einheitlich aufbereitet. Die Gefahrstoffliste liefert Hinweise zu:
- Arbeitsplatzgrenzwerten
- Akzeptanz- und Toleranzkonzentrationen
- Einstufung (krebserzeugend, Keimzellmutagen, reproduktionstoxisch, Sensibilisierung der Haut und Atemwege und Gefahr der Hautresorption)
- Messverfahren
- relevanten Verordnungen, Richtlinien und Regeln
Die aktualisierte Gefahrstoffliste 2018 enthält die geltenden Arbeitsplatzgrenzwerte sowie Akzeptanz- und Toleranzkonzentrationen für die aufgeführten Stoffe. Außerdem erweiterte das IFA ihre Liste um neue biologische Grenzwerte gemäß entsprechender EU-Verordnungen.
Gefahrstoffliste 2018: Das ist für Schweißer wichtig
Grundsätzlich ist die gesamte IFA-Gefahrstoffliste ein nützliches Nachschlagewerk für all jene, die im Berufsalltag Gefahrstoffen ausgesetzt sind. Allerdings sind für das Schweißen und thermische Schneiden manche Stoffe relevanter als andere. Außerdem haben Schweißzusatz- und Grundwerkstoff einen entscheidenden Einfluss auf die Bildung von Gefahrstoffen im Schweißrauch. Bei der Betrachtung thermischer Trenn- und Fügeprozesse sind deshalb insbesondere folgende Gefahrstoffe wichtig:
- Eisenoxide, wie sie bei praktisch allen thermischen Trenn- und Fügeprozessen von Stahl entstehen, fallen unter den Allgemeinen Staubgrenzwert, da es in Deutschland keinen speziellen Grenzwert für Schweißrauch gibt.
- Mangan und seine Verbindungen, die vor allem bei Lichbogenverfahren aus manganhaltigen Zusatzwerkstoffen freigesetzt werden.
- Zinkoxid, das beim Schweißen von Zinkblechen entsteht.
- Nickel- und Chrom(VI)-Verbindungen, die sich sowohl beim Schweißen als auch Schneiden von Chrom-Nickel-Stählen bilden.
- Stickstoffoxide (Nitrose Gase oder kurz NO), die sich durch die Oxidation des Luftstickstoffs am Rand einer Autogenflamme oder eines Lichtbogens bilden.
- Kohlenmonoxid, das durch die unvollständige Verbrennung von Kohlenstoff vor allem bei schlecht eingestelltem Brenner bei Autogenverfahren entsteht.
- Ozon (O3), das insbesondere beim Schutzgasschweißen von strahlungsreflektierenden Stoffen durch die energiereichen UV-Strahlen aus dem Luftsauerstoff (O2) entsteht.
Zu diesen Stoffen erhalten Schweißer in der IFA-Gefahrstoffliste nicht nur alle relevanten Informationen, sondern auch Hinweise auf weiterführende Literatur, die sich tiefergehend mit der Materie beschäftigt.
Danke nochmal!
Werde das mal nachgoogeln Google